Der Neubau des Zentrallagers der Firma Weleda in Schwäbisch-Gmünd stellt mit 82 x 38 m den größten zusammenhängenden Stampflehmbau Deutschlands dar. Die umlaufenden Stampflehmwände mit einer Höhe von 8 m sind ein Bestandteil der 31 m hohen Gebäudehülle. Sie reicht mit einem Stahlbetontrog 5 m in den Baugrund und setzt sich oberhalb der Stampflehmwände mit weiteren 18 m gedämmter Holzfassade fort. Diese verschiedenen Bauelemente sollen im Mix ermöglichen, dass das Gebäude im Betrieb keine Kühlung oder Beheizung für die sensiblen Kosmetika und Arzneimittel der Firme Weleda benötigt.
Wie bei Hochregallagern üblich, wird das Gebäude durch selbiges ausgesteift. Um die Knicklänge der Stampflehmwand zu reduzieren, wurden zwei Ringbalkenebenen aus Stahlbeton integriert. Sie leiten die Horizontallasten über Befestigungspunkte in das Hochregallager und in die Seitenwände ein. Eine Herausforderung in der Bemessung der Stampflehmwände bestand in der Abschätzung der Interaktion zwischen dem „weichen“ inneren Holztragwerk, also den Hochregalen, und der „steiferen“ umlaufenden Stampflehmwand.
Basis für die Stampflehmmischung bildete ein fast fetter Baulehm aus dem Aushub der Baugrube. Dieser wurde in einem Verhältnis von ca. 1:3 mit lokaler Gesteinskörnung abgemagert. Die Mischung wurde vor Ort von der Firma Conluto produziert und unterlag der nach Lehmbau Regeln geforderten Qualitätsüberwachung.