Die Schöneberger Linse wird zu einem gemischt genutzten Quartier mit hohem Wohnanteil transformiert. Das Land Berlin vergibt vier der Grundstücke im Konzeptverfahren an unterschiedliche Nutzergruppen. ZRS entwickelt hier mit dem Institut für urbanen Holzbau IfuH einen Neubau in mehrgeschossiger Holzbauweise für eine selbstnutzende Baugruppe, die aus jungen Familien und Senioren besteht. Die aktuelle Planung sieht 18 Wohneinheiten mit ca. 30 % geförderten Mietwohnungen vor. Durch die Schaffung bezahlbarer Wohnungen und einer hohen Nutzungsdichte auf dem Grundstück (25 bis 30 m2 pro Person) sollen die Kosten pro Kopf reduziert werden.
Aufgrund der Skelettbauweise kann auf diverse Nutzerwünsche in der Erstbelegung und langfristige auf Wandelprozesse wie z.B. Barrierefreiheit reagiert werden. Gemeinschaftsflächen wie Dachterrasse, Gärten, Multifunktionsraum und Hauswerkstatt sowie gemeinwesensorientierte Nutzungen wie Kiezküche und Co-Produktion Space ergänzen das Angebot an Quartier und Bewohner*innen.
Das Material Holz prägt in unterschiedlichen klimaaktiven Oberflächenqualitäten die Ästhetik des Hauses. Aufgrund der Wahl der Baustoffe als diffusionsoffene Konstruktion kann auf Lüftungsanlagen verzichtet werden. Regenerative Quellen (Biogas BHKW und Photovoltaik) decken den Energiebedarf des Niedrigstenergiehauses. Das Konstruktionssystem wird insgesamt reversibel im Lebenszyklus geplant. Die mit Pfeiffenwinde begrünte Fassade schafft im Sommer Verschattung und Kühlung durch Verdunstung, während sie im Winter einen erhöhten Sonneneintrag gewährleistet. Das bewässerte Gründach kühlt und reinigt die Stadtluft zusätzlich. Begrünungen von Fassaden und Dach verbessern das Stadtklima, fördern die Biodiversität und stellen die Verbindung zwischen Garten im Innenhof, Gebäude und der Stadt her. In die Grünfassade werden zur Förderung der Biodiversität Nisthilfen für Insekten, Vögel und Fledermäuse integriert.