Das neue Wohnquartier „Kokoni One“ entsteht im Norden von Berlin, in einem bestehenden Wohngebiet von Pankow mit Nahversorgung und guter Anbindung an das Zentrum Berlins. So sind die Bewohner*innen nicht auf ein privates Auto angewiesen und es muss kaum neue Infrastruktur geschaffen werden. „Kokoni One“ besteht aus Häuservarianten für unterschiedlich große Haushalte und Familienkonstellationen. Aus einer Matrix mit verschiedenen Grundrissvarianten können sich die Bewohner*innen ihr Gebäude individuell zusammenstellen. Die Innenwände sind nicht tragend und können bei veränderten Bedürfnissen leicht umgebaut werden. Der städtebauliche Leitgedanke beruht auf der Gruppierung von acht bis zehn Häusern um Gemeinschaftshöfe. So entstehen innerhalb des Quartiers kleine Nachbarschaften. Die zentrale Streuobstwiese mit einem Spielplatz, einer Calisthenics-Anlage und einem Gemeinschaftshaus dient zudem als Treffpunkt für alle.
Die Gebäude sind in zirkulärer Holzbauweise ausgeführt, die für die Nutzer*innen außen und innen sichtbar ist. Die Holztafelbau-Außenwände werden im Werk vorgefertigt und mit Zellulosedämmung verfüllt. Die Fassaden sind mit europäischem, unbehandeltem Lärchenholz verkleidet. Die Geschossdecken sind aus Massivholz, das von unten sichtbar bleibt. Die Dächer sind geneigt und hinterlüftet, sodass auch hier eine diffusionsoffene Konstruktion mit Naturdämmstoffen zum Einsatz kommen kann. Der Rohbau ist somit komplett kreislauffähig.
Das Energiekonzept wurde als Quartierslösung konzipiert: Eine zentrale Erdwärmesonden-Anlage versorgt ein niedrigtemperiertes LowEx-Nahwärmenetz, das wiederum die Fußbodenheizungen versorgt. Auf Lüftungsanlagen konnte verzichtet werden. Die Trinkwassererwärmung erfolgt über Durchlauferhitzer. Sie werden, so wie auch die zentrale Wärmepumpenanlage und die Wallboxen für E-Autos, mit Strom von Photovoltaikmodulen auf den Dächern versorgt.
Mittlerweile sind über die Hälfte der 84 Häuser aufgestellt und die ersten Nutzer*innen eingezogen.
Entwurf des Workshop-Verfahrens: KOKONI ONE | Holzbauquartier an der Streuobstwiese | Wettbewerb