Das Zuhause für die neuen Teilsrainer*innen ergänzt den Ort Wörthsee um ein klimapositives „urbanes Dorf“, von dem auch die Nachbarschaft profitiert. Wie bei einem Haufendorf sind die sechs neuen Baukörper locker angeordnet, so dass die Bewohner*innen sich die Zwischenräume aneignen können. Hinzu kommt die „Grüne Mitte“ – eine Art nutzbarer Anger, der in die durchlässige Platzfläche eingeschnitten ist. Die Anlage schreibt die bereits vorhandene Verdichtung durch die benachbarten Geschosswohnungsbauten fort.
Die Baukörper mit 15 Grad flachgeneigten Solardächern fügen sich in den lokalen Kontext ein. Jedes der Gebäude verfügt über mindestens eine gemeinschaftliche bzw. nachbarschaftliche Funktion. Fast alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen. Im Erdgeschoss befinden sich außerdem zwei rollstuhlgerechte Wohnungen. Alle Gebäude basieren auf dem gleichen Konstruktionsraster mit drei unterschiedlichen Grundrisstypen.
Die Gebäude werden in Holzbauweise, reversibel und rezyklierbar konstruiert und je nach Wunsch zusätzlich mit Lehm bekleidet. Die Gebäudehülle entspricht in ihrer mit einer Dämmstoffdicke von ca. 30 cm dem Passivhausstandard. Die tragenden Holztafelbauwände sind dabei vergleichsweise schlank und besonders wirtschaftlich. Als Dämmstoff kommt regionales Stroh als zugelassene Einblasdämmung zum Einsatz. Die äußere Fassadenbekleidung aus europäischer Lärche ist hinterlüftet ausgeführt.
Ein ganzheitlich abgestimmtes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept stellt eine CO2 neutrale Versorgung der gesamten Wohnanlage sicher. In Kombination mit den effizienten Hüllkonstruktionen und den Eigenschaften der Naturbaustoffe entsteht bei minimalem Energieeinsatz ganzjährig ein wohltemperiertes Haus mit hohem Innenraumkomfort. Alle Dachflächen sind vollständig als Photovoltaik-Dächer ausgeführt, deren Strom zur Eigenversorgung der Gebäude, dem Betrieb der Wärmepumpen und der E-Mobility im Quartier dient.