Die Mitte der 1970er Jahre errichtete Feuerwache am Kronprinzessinnenweg 20 im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf zeichnet sich insbesondere durch ihre Lage direkt am Wannsee sowie ihr auffälliges äußeres Erscheinungsbild aus.
Im Zuge der Erfüllung des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz ist es vorgesehen, die Gebäudehülle energetisch zu sanieren und so zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs beizutragen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Umsetzung des Vorhabens in einer ressourcenschonenden und kreislaufgerechten Bauweise. Das markante Erscheinungsbild soll dabei erhalten und in eine, den Materialien und Anforderungen entsprechende, neue Formsprache gebracht werden. Hierzu wurde der ursprüngliche Entwurfsgedanke Rainer G. Rümmlers aufgegriffen und durch den Einbezug ressourcenschonender Materialien neu interpretiert.
Zu Beginn wird die Bekleidung der massiven Außenwände aus asbesthaltigen Fassadenplatten fachgerecht ausgebaut und entsorgt. Anschließend werden die Außenwände mit vorgefertigten, reversiblen Holztafelbauelementen ökologisch gedämmt. Diese werden ohne Verbundsysteme mechanisch mit der Außenwand verbunden und sind somit rückbaubar. Die Oberfläche bildet eine Holzfassade, die in der Struktur die ursprüngliche Gestaltung aufgreift und weiterentwickelt. Durch die Vorfertigung kann die Bauzeit vor Ort deutlich reduziert werden und somit zu einer erfolgreichen Umsetzung im laufendem Dienstbetrieb beitragen. Zusätzlich wird die Größe und Teilung der Fensterflügel verändert und Nachtauskühlungselemente eingebaut, um die Belichtung innerhalb des Gebäudes zu verbessern sowie die Belüftung zu optimieren.
Das bestehende Flachdach wird ebenfalls energetisch saniert und als Retentionsdach mit Dachbegrünung ausgebildet. Die vorgesehene PV-Anlage wird als System mit dem Gründach hergestellt. Somit kann ein Großteil des Regenwassers gespeichert werden und sich positiv auf das Mikroklima auswirken.
Nach Umsetzung aller vorgesehenen Maßnahmen reduziert sich der Endenergiebedarf des Gebäudes aufgrund der reduzierten Wärmeverluste der Gebäudehülle um circa 57 %.