Als Teil eines internationalen Planer Teams wurde ZRS Ingenieure vom World Monument Fund (WMF) mit der ingenieurtechnischen Bauaufnahme des Tempels der Muttergöttin Ninmakh in Babylon beauftragt. Der Tempel befindet sich östlich des Prozessionswegs in der Nähe des Ishtar Tores in Babylon. Die Hauptbauphase des ursprünglichen Tempels war hauptsächlich zu Nebukadnezars (604-562 BC) Zeiten.
Der Tempel umfasst eine Grundfläche von 1750 m² und wurde in Lehmsteinbauweise errichtet. Die bis zu 3 m dicken Wände wurden mit Lehmmörtel vermauert. In den original erhalten Wandsegmenten sind in den Lagerfugen Schichten aus Asphaltmörtel zu finden.
Die während der Bauaufnahme gewonnenen Befunde sind ursächlich hauptsächlich auf eine nicht fachgerechte Rekonstruktion des Tempels in den 1970er und 1980er Jahren zurückzuführen. Eine weitere signifikante Schädigung des Gebäudes entstand im Bereich der von Robert Koldewey in den 1900er Jahren bis zu 9 m tief durchgeführten Ausgrabung in der Cella. Bedingt durch eine Baugrundsetzung kam es hier in den 2010er Jahren zu Teileinstürzen.
ZRS Ingenieure wird mit den gewonnenen Befunden und den Ergebnissen der Probenanalysen die aus ingenieurtechnischer Sicht im Rahmen der weitere Konservierung notwendigen Maßnahmen erarbeiten.