Ein Korbflechter und eine Schmiedemeisterin haben in Zusammenarbeit mit ZRS Architekten Ingenieure die von Abbruch und Entsorgung bedrohte Torfremise in Kolbermoor rückgebaut, durchrepariert und in Schechen im Selbstbau wieder errichtet. Dort fügt sich das Gebäude harmonisch in das Umfeld des alten Bahnhofs ein und beugt durch die Brachflächennutzung im Dorf der Zersiedlung der Landschaft vor.
Durch die Ergänzung einer wärmedämmenden Gebäudehülle wird die Remise als Wohnhaus und Korbflechterwerkstatt nutzbar. Die neuen Außen- und Innenwände in Holzständerbauweise, gedämmt mit Zellulose, im Zusammenspiel mit sorptionsfähigen Lehmputz und -stein sind gegenüber dem historischen Tragwerk versetzt, erhalten dieses und machen die unterschiedlichen Zeitschichten weiterhin ablesbar. Außerdem sorgen sie für eine natürliche Regulierung des Raumklimas ohne zusätzliche Lüftungsanlage. Entstanden ist ein Niedrigenergiehaus (EnEV 2009 -30%) das über eine zentralen Stückholzheizung und einen thermischen Solarkollektor regenerativ betrieben wird. Die Fortschreibung und Umnutzung des historischen Gebäudes zeigt die Zukunftsfähigkeit historischer Holzbauten.